Einige Katzenhalter verzichten immer noch darauf, ihre Katze kastrieren zu lassen, weil sie glauben, dass Katzen sich am besten fühlen, wenn sie unkastriert sind. Es gibt jedoch viele Vorteile der Kastration bei Katzen, wenn deine Katze kein Zuchttier werden soll.

7 Vorteile der Kastration - Auf einen Blick

  1. Effektive Verhütungmaßnahme bei Freigängerkatzen und Katern
  2. Kastrierte Kater geraten seltener in Kampf, geringeres Verletzungsrisiko
  3. Reviermarkierung mit stinkendem Urin fällt aus
  4. Kastrierte Katzen bleiben in der Regel in der Nähe des Hauses
  5. Rolligkeit der weiblichen Katze fällt aus und ist weniger problematisch
  6. Verringertes Risiko für Gebärmutterentzündungen und Tumore
  7. Erhöhte Lebenserwartung bei Katze und Kater

Kastration und Sterilisation - Unterschiede

Was bei der Kastration passiert:

Während der Kastration werden die Eierstöcke und die Gebärmutter der weiblichen Katze herausoperiert. Wenn man Kater kastrieren lässt, werden die Hoden und der Samenleiter entfernt. Nach der Kastration verlieren Katzen und Kater ihren Sexualtrieb und können keine Kätzchen mehr zeugen. Weibliche Katzen hören nach einer Kastration auch auf rollig zu werden. Kastration ist die am häufigsten gewählte Maßnahme zur sexuellen Verhütung bei Katzen.

Was bei der Sterilisation passiert:

Während einer Sterilisation werden die Eileiter der Katze und der Samenstrang bei Katern entfernt. Katzen werden nach dem Eingriff steril die sterilisierte Katze behält jedoch ihren Sexualtrieb. Sie kann und will sich trotzdem paaren, es können aber keine Kätzchen gezeugt werden. Weibliche Katzen können nach einer Sterilisation weiterhin rollig werden, was bei vielen Katzenhaltern als unangenehme und störende Phase wahrgenommen wird (mehr dazu unten). Die Sterilisation wird als Verhütungsmaßnahme bei Katzen deutlich weniger häufig durchgeführt als die Kastration.

Wann sollte eine Katze kastriert werden?

Ab einem Alter von 6 Monaten werden Katzen geschlechtsreif. Es wird empfohlen, Katzen und Kater so früh wie möglich kastrieren zu lassen, um unerwünschte Zeugung von Kätzchen zu vermeiden. Das Mindestalter für Kastration liegt bei 4 Monaten. Katzen müssen nicht geworfen haben, bevor sie kastriert werden.

Weibliche Katze: Geschlechtsreife und Rolligkeit

Viele Katzen können bereits im Alter von sechs Monaten trächtig werden. In diesem Alter erreicht die Katze ihre Geschlechtsreife, ist jedoch praktisch noch ein Kätzchen und weder geistig noch körperlich dazu bereit, Mutter zu werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, Katzen im Freien nicht unbeaufsichtigt zu lassen, bevor sie kastriert werden. Ungeplant einen Wurf Kätzchen zu bekommen, erfordert viel Arbeit und es ist normalerweise schwierig, ein Zuhause für die Kätzchen zu finden.

Rolligkeit ist eine stressvolle Phase für die Katze

Die weibliche Katze blutet nicht wie ein Hund, wenn sie rollig ist. Der Eisprung bei einer Katze tritt während der Paarung auf. Wenn die Katze rollig ist, legt sie ihren Schwanz zur Seite und rollt sich auf dem Boden herum, während sie laut Kater zu sich ruft. Während dieser Zeit hat die Katze verminderten Appetit und frisst nicht viel. In der Rolligkeit verlieren Katzen oft an Gewicht, werden unruhig, verlieren Fell und fühlen sich nicht besonders gut. Einige Katzen markieren während der Rolligkeit auch in der Wohnung und draußen mit Urin. Wenn du dir eine Katze anschaffen möchtest, ist es gut, sich bewusst zu sein, dass die Rolligkeits-Phase nicht unbedingt die angenehmste ist und sogar vielen Katzenbesitzern den Schlaf raubt. Deshalb entscheiden sich viele dazu, ihre Katze kastrieren zu lassen.

Kastration der weiblichen Katze

Wenn du deine weibliche Katze nicht als Zuchttier angedacht hast, kann es eine gute Idee sein, sie kastrieren zu lassen. Normalerweise bringt man die Katze morgens zum Tierarzt und kann sie nachmittags schon abholen. Die Katze schläft während der Kastration und merkt nichts von dem Eingriff. Das Verfahren hinterlässt normalerweise nur ein paar wenige Stiche am Unterleib und es wird eine Halskrause angelegt, die die Katze daran hindert, ihre Wunde zu lecken. Katzen Weibchen sind bereits nach wenigen Tagen schon wieder relativ fit und aktiv, und die Fäden können in der Regel nach etwa zehn Tagen entfernt werden. Heute verwenden viele Ärzte beim Nähen nach der Kastration auch eine Art Faden, der sich selbst auflöst und nicht gezogen werden muss. Einige Tierärzte führen auch sogenannte endoskopische Kastrationen durch, welches ein minimal invasives Verfahren ist, bei dem sich die Katze schneller erholen kann. 

Andere Verhütungsmittel bei Katzen

Es gibt auch die Antibabypille für Katzen, allerdings wird diese Verhütungsmethode nicht als langfristige Lösung empfohlen. Das Risiko für bösartige Gesäugetumore und Entzündungen der Gebärmutter erhöht sich mit der Einnahme der Pille bei Katzen. Antibabypillen können Nebenwirkungen verursachen und gelten nicht als sicheres Verhütungsmittel, da die Katze unbemerkt die Pille erbrechen oder aufstoßen kann.

Kater: Geschlechtsreife und Markierungsverhalten

Wenn ein Kater im Alter von 8-10 Monaten geschlechtsreif wird, beginnt der Urin besonders stark zu riechen, was für Katzenbesitzer oft unangenehme Folgen hat. Ein nicht kastrierter Kater, der als Freigängerkatze gehalten wird, markiert sein großes Territorium, das er ständig erweitert. Kater sind gegenüber ihren Artgenossen besonders agressiv und es passiert nicht selten, dass unkastrierte Kater in Kämpfe geraten und für längere Zeit nicht nach Hause kommen. Wenn ein Kater eine nicht kastrierte Katze deckt, können unerwünscht Kätzchen gezeugt werden, was in der Nachbarschaft oft zum Problem werden kann. Eine männliche Wohungskatze markiert ihr Territorium auch im Haus mit Urin. Unkastrierte Kater können unruhig werden, lehnen Futter ab und rufen oft und laut nach Weibchen.

Kastration der männlichen Katze

Bei einer männlichen Katze ist die Kastration ein einfacheres Verfahren als bei der weiblichen Katze. Der Kater wird während des Eingriffes betäubt und fühlt sich in der Regel einige Tage nach dem Eingriff schon wieder wie zuvor. Das Verfahren hinterlässt normalerweise nur ein paar Stiche und es wird eine Halskrause angelegt, die den Kater daran hindert, die Wunde zu lecken.

Kastration Kosten

Welche Kosten bei der Kastration auf dich zukommen, kommt darauf an, ob du eine Katze oder einen Kater hast. Das Verfahren ist bei einer männlichen Katze nämlich weniger aufwendig als bei einer weiblichen Katze, und eine Katerkastration kostet daher auch weniger. Inklusive der Kosten für Medikamente, Verbandmaterial und Nachsorge können die Kosten für eine Kastration je nach Gebührensatz zwischen 150-550 Euro kosten.

Nach der Kastration - Das ist zu beachten

    • Vermeide das Hochheben: Wenn du die Katze nach der Kastration hochheben musst, kannst du das am besten tun, indem du eine Hand auf den unteren Rücken der Katze legst und mit der anderen Hand die Brust der Katze stützt. So wird wenig Druck auf den Unterleib der Katze ausgeübt.
    • Kastrierte Kater weiterhin von Katzen fernhalten: Nach Kastration des Katers dauert es noch etwa einen Monat, bis der Kater vollständig steril ist. Deswegen sollten Kater nach dem Eingriff noch einen Monat von nicht kastrierten Katzen ferngehalten werden. 
    • Kontaktiere den Tierarzt, wenn du Bedenken hast: Wenn sich der Allgemeinzustand deiner Katze verschlechtert oder sie bewusstlos wird, solltest du sofort zum Tierarzt. Auch wenn du Atemschwierigkeiten, Anzeichen extremer Schmerzen, Blutungen oder einen aufgeblähten Bauch bei der Katze beobachtest, solltest du unmittelbar deinen Tierarzt kontaktieren.