Eine Katze hat einen völlig anderen Stoffwechsel als beispielsweise ein Hund. Katzen verstoffwechseln Nahrung sehr schnell, daher kann es bei der Katze, die nicht frisst, genauso schnell auch zu schwerwiegenden Folgen kommen. Schon nach einigen Tagen ohne Fressen können schwere Leberschäden und Fettleber (Leberlipidose) auftreten. Wenn die Leber nicht richtig funktioniert, nehmen die Schleimhäute einen gelblichen Ton an und die Katze bekommt Gelbsucht. In schlimmen Fällen werden Katzen bewusstlos und geraten in einen lebensbedrohlichen Zustand. Es ist daher sehr wichtig, nicht zu lange zu warten, um einen Tierarzt aufzusuchen. Es gibt viele Gründe, warum Katzen nicht fressen.
Katze frisst nicht: Ursachen
Das Gleichgewicht zwischen Sättigung und Hunger wird durch verschiedene Systeme reguliert: Das Zentralnervensystem, das den Appetit steuert, und den Magen-Darm-Trakt. Störungen dieser Systeme können dazu führen, dass die Katze ihren Appetit verliert oder zwar fressen will, aber nicht kann. Sie kann beispielsweise Schmerzen beim Fressen oder bei der Verdauung haben.
Mögliche Ursachen für einen echten Appetitverlust sind:
- Stoffwechselerkrankungen sowie Leber- oder Nierenerkrankungen
- Infektion / Entzündung
- Tumorerkrankung
- Stress (bspw. durch Veränderungen in Umgebung oder Pflege)
- Erkrankung des Magen-Darm-Traktes
- Auswirkungen auf das Zentralnervensystem
- Vergiftung
Mögliche Ursachen für gestörtes Essverhalten sind:
- Schmerzen
- Tumorerkrankung der Mundhöhle
- Fremdkörper in Mund, Speiseröhre oder Magen-Darm-Trakt
- Kieferbruch
- Zahnerkrankung
- Erkrankung der Nasenhöhle
- Schluckbeschwerden
Warum frisst die Katze nicht? - Diagnose
Sowohl die Krankengeschichte der Katze als auch die klinische Untersuchung beim Tierarzt können wichtige Hinweise darüber geben, ob es sich um einen echten Appetitverlust oder die Unfähigkeit zu fressen handelt. Da es sich bei der Appetitlosigkeit um ein unspezifisches Symptom handelt, das viele mögliche Ursachen haben kann, sollte die Katze weiter untersucht werden. Um herauszufinden, was der Katze fehlt, können diagnostische Methoden wie Ultraschalluntersuchung, Blut- oder Urintests, Endoskopie oder Röntgenuntersuchungen durchgeführt werden.
Einige Zimmer- und Gartenpflanzen, aber auch Putzmittel und andere Substanzen im Haushalt, können für die neugierige Katze schnell zum Problem werden. Es ist wichtig, dass du dich darüber informierst, was für Katzen giftig sein kann, denn Vergiftungen sind u.a. eine häufige Ursache für Appetitlosigkeit, was in diesem Fall als alarmierendes Symptom gedeutet werden kann.
Behandlung der Ursache
Appetitlosigkeit ist normalerweise auf eine Grunderkrankung zurückzuführen. Es ist wichtig, die eigentliche Ursache dafür herauszufinden, warum die Katze nicht frisst um die Katze richtig behandeln zu können.
Wenn der Appetitverlust lange anhält, kann es erforderlich sein, die Katze in eine Tierklinik zu bringen, wo der Katze Flüssigkeitsersatz und über eine Sonde in den Magen Nahrung zugeführt werden kann. Magensonden werden von Katzen normalerweise gut vertragen.
Die Katze zum Fressen animieren
Der Tierarzt kann deine Katze kurzfristig mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgen, und bei Bedarf möglicherweise Antibiotika verabreichen. Der Erfolg der weiteren Behandlung hängt jedoch davon ab, ob es gelingt, die Katze zum Fressen zu animieren. Hier geben wir ein paar Tipps:
Fütterungstipps
- Versuche der Katze kleine Portionen Futter aus der Hand zu reichen.
- Vielleicht möchte sie, dass du dabei bist, wenn sie frisst? Du kannst testen, wie sie reagiert, wenn du deine Katze beim Fressen vorsichtig über den Rücken streichelst.
- Ein umgedrehter Umzugskarton bei der Fressstelle kann Sicherheit und eine Rückzugsmöglichkeit geben.
- Eine hochkalorische doch leichtverdauliche Kost sollte bevorzugt werden, wenn die Katze stark abgemagert ist.
Zwangsfütterung
- Zwangsfütterung kann in gewissen Fällen eine passende Alternative sein. Es gibt Spezialnahrung für die Fütterung mit einer Plastikspritze durch den Mundwinkel.
- Nassfutter kann auf das Fell der Beine der Katze gegeben werden. Sie wird früher oder später beginnen, sich zu waschen und kann somit etwas Futter zu sich nehmen.
- In besonders schweren Fällen, kann der Tierarzt eine Sonde applizieren, durch die du die Katze mit Spezialfutter füttern kannst.
Auch wenn du die Katze bereits trinken oder etwas fressen gesehen hast, gilt es konsequent zu bleiben und sicherzustellen, dass sie ihren Energiebedarf den gesamten Tag über deckt. Besonders hilfreich kann es sein, ein kleines "Tagebuch" zu halten, in das du die Mengen an flüssigem und feuchtem Futter sowie Flüssigkeit notierst, die die Katze zu sich nimmt. Am Ende des Tages kannst du so einen besseren Überblick darüber bekommen, ob die Katze so viel aufgenommen hat, wie sie sollte. Eine Katze, die nicht frisst, Fieber oder anhaltenden Durchfall hat, sollte 1 Mal pro Stunde rund um die Uhr Flüssigkeitsersatz bekommen.