Der Kot der Katze sollte weich und geformt sein. Wenn der Stuhl wässrig wird oder hart und bröckelig ist, kann man davon ausgehen, dass etwas nicht stimmt. Katzen können von Zeit zu Zeit Haarballen erbrechen, jedoch sollten sie nicht mehrmals pro Woche erbrechen. Die meisten Haare, die eine Katze verschluckt, werden mit dem Kot ausgeschieden.

Eine akute Phase von Erbrechen und Durchfall bei Katzen dauert oft 12-48 Stunden an. Wenn die Katze diese Symptome unter einem längeren Zeitraum zeigt, ist es wichtig, sich direkt an einen Tierarzt zu wenden.

Erbrechen bei Katzen

Erbrechen sollte von Aufstoßen unterschieden werden. Beim Erbrechen schluchzt die Katze und man kann deutlich sehen, wie die Bauchmuskeln arbeiten, um das Futter aus dem Magen und oberen Teil des Dünndarms zu drücken. Bei einem Aufstoßen (auch Regurgitation genannt) bewegt sich Nahrung oder Flüssigkeit ohne Anstrengung durch die Speiseröhre aufwärts. Aufstoßen und Erbrechen bei Katzen haben unterschiedliche Ursachen und es ist daher gut, den Unterschied zu kennen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Katze erbricht oder aufstößt, kann es helfen, wenn du ein Video aufnimmst und es deinem Tierarzt zeigst, damit er euch besser helfen kann. Starkes Erbrechen ohne Durchfall kann darauf hinweisen, dass etwas im Darm feststeckt und die Katze vom Tierarzt behandelt werden sollte.

Was erbricht die Katze?

Zu beobachten, was die Katze erbricht, gibt Aufschluss über die Ursache.

  • Katze erbricht Haare: Katzen können Haare verschlucken, das meiste wird über den Kot ausgeschieden. Ab und an können Haarballen erbrochen werden. Dies ist natürlich und in der Regel ungefährlich.
  • Katze erbricht Schaum: Reizung der Magenschleimhaut, vermehrte Magensaftbildung, erbrochener Schaum oder Schleim ist häufig weiß.
  • Katze erbricht Blut: Starke Reizung der Magenschleimhaut, Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt oder Wurmbefall verursachen häufig blutiges Erbrechen
  • Katze erbricht gelb: Entzündung der Dünndarmschleimhaut, Gallensaft fliet in den Magen zurück, Katze erbricht gelbe oder bräunliche Flüssigkeit, Ursache ist oft eine länger anhaltende Infektion.

Durchfall bei Katzen

Akuter Durchfall (auch Diarrhö genannt) dauert bei der Katze meist nicht länger als ein bis zwei Wochen an. Die Dauer von chronischem Durchfall ist deutlich länger und sollte immer untersucht werden. Akuter Durchfall kann sich oft mild auswirken und von selbst verschwinden. Solange der Allgemeinzustand der Katze normal ist und die Katze keine anderen Symptome aufweist, kann man auch etwas warten, bevor man den Tierarzt konsultiert. Durchfall wird in Dünndarm- und Dickdarmdurchfall unterteilt.

Es gibt 2 Arten von Durchfall:

Dünndarmdurchfall und Dickdarmdurchfall

Bei Dünndarmdurchfall treten größere Mengen an losem Stuhl oft oder etwas häufiger als normal auf. Bei Dickdarmdurchfall setzt die Katze viel häufiger als normal Kot ab, allerdings kommen bei jedem Mal nur geringe Mengen. Der Stuhl kann auch etwas Schleimhaut und kleine Mengen frisches Blut mit sich führen. Eine Kombination von Dünndarm- und Dickdarmdurchfall ist ebenfalls möglich. Kleine Mengen an frischem Blut im Stuhl sind gelegentlich nicht gefährlich. Wenn der Stuhl schwarz oder teerartig ist, oder große Mengen dunkles Blutes enthält, sollte sofort ein Tierarzt konsultiert werden.

Ursachen für Erbrechen und Durchfall bei Katzen

Erbrechen und / oder Durchfall können entweder auf Probleme im Magen-Darm-Trakt zurückzuführen sein oder auf eine andere Krankheit der Katze, die die Funktion von Magen und Darm beeinflusst.

Wenn eine junge Katze kotzt oder Durchfall hat, leidet sie meist an einer Magen-Darm-Infektion oder sie hat etwas Falsches gegessen. Sehr junge Kätzchen können auch Missbildungen im Magen-Darm-Trakt haben. Im schlimmsten Fall können Gegenstände im Darm stecken bleiben und müssen chirurgisch entfernt werden. 

Bei älteren Katzen wird Durchfall und Erbrechen häufiger durch andere Krankheiten wie Schilddrüsenerkrankungen (z.B. Hyperthyreose), Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, IBD (entzündliche Darmerkrankung) oder Tumore verursacht.

Ursachen von Durchfall und Erbrechen:

  • Katze hat etwas Unangemessenes gefressen
  • Futterunverträglichkeit
  • Infektionen durch Parasiten (z.B. Tritrichomonas, Spulwurm), bakterielle Infektionen (z.B. Salmonellen bei Katzen, die Vögel jagen), Virusinfektionen (z.B. Parvovirus / Katzenpest oder Coronavirus)
  • IBD (entzündliche Darmerkrankung)
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Leber- oder Nierenschäden
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Fremdkörper (im Darm steckender Gegenstand)
  • Magen- oder Magengeschwür
  • Missbildungen
  • Tumore
  • Vergiftung

“Katze kotzt” oder hat Durchfall: Was tun?

Eine Katze mit akutem Erbrechen und Durchfall, die munter und aktiv ist und keine anderen Symptome aufweist, kann zu Hause behandelt werden.

Bei Durchfall wird seit Längerem nicht mehr empfohlen, die Katze hungern zu lassen, denn sie hat einen sehr schnellen Stoffwechsel und verliert dadurch auch schnell an Gewicht. Stattdessen sollten kleine Portionen Schonkost (fettarm und leicht verdaulich) gefüttert werden. Spezielles Futter für akute Gastroenteritis sind beim Tierarzt erhältlich: Das Futter wird in viele kleinere Mahlzeiten pro Tag aufgeteilt. Zuerst füttert man die Katze alle zwei Stunden mit ein paar Teelöffeln Spezialfutter, dann erhöht man die Portionsgröße und verringert die Häufigkeit, wenn sich die Katze besser fühlt. Du kannst deiner Katze auch einige Tage lang gekochten Weißfisch oder gekochtes Huhn ohne Knochen und Fett geben. Hausgemachtes Futter sollte jedoch nicht länger als wenige Wochen gefüttert werden, da es nicht ausreichend Nährstoffe für die Katze enthält.

Hausgemachte Schonkost

  • Gekochter Weißfisch
  • Gekochtes Hühnchen ohne Knochen oder Fett

Hausmittel als Flüssigkeitsersatz bei Durchfall und Erbrechen

Denke daran, dass die Katze viel Wasser verliert und mehr Flüssigkeit als gewöhnlich aufnehmen muss. Der Flüssigkeitsersatz kann gut durch eine gekochte Lösung von Zucker und Salz in Wasser als Hausmittel zubereitet werden. Jedoch braucht die Katze vor allem reichlich Zugang zu frischem Wasser. Katzen mit Dickdarmdurchfall kann Ballaststoffzusatz im Futter gut tun iese Nahrungsergänzung sollte jedoch nur unter Absprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden.

Selbstgemachter Flüssigkeitsersatz

  • 1 Liter Wasser
  • 1 Esslöffel Dextrose / Zucker
  • 1 Teelöffel Salz

Wenn die Katze erbrochen hat, sollte sie für einige Stunden auf Katzenfutter verzichten. Danach kann man vorsichtig versuchen, ihr kleine Portionen Schonkost zu geben. Eine Katze, die so immer noch kein Futter oder Wasser bei sich behält, sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

Wann an einen Tierarzt wenden?

  • Wenn sich der Allgemeinzustand der Katze verschlechtert (Schwäche, Fieber oder Dehydration)
  • Wenn das Erbrechen sehr stark ist
  • Wenn der Durchfall schwarz ist (ein paar Tropfen rotes frisches Blut sind nicht gefährlich)
  • Wenn sich Blut im Erbrochenen befindet (sieht oft aus wie Kaffeesatz)
  • Wenn die Katze Schmerzen hat
  • Wenn die Katze nicht essen will
  • Wenn Haut, Schleimhäute oder Augen gelblich sind
  • Wenn die Symptome trotz Schonfutter nicht innerhalb von 12 bis 48 Stunden verschwunden sind oder wenn die Katze ständige Rückfälle hat

Ansteckung von Katze zu Katze

Stress und schlechte Hygiene, wie beispielsweise bei der Haltung von vielen Katzen auf engem Raum, beeinträchtigt das Immunsystem und erhöht das Infektionsrisiko bei Katzen, wodurch sie schneller krank werden können.

Wenn du mehrere Katzen hast und vermutest, dass eine Katze krank ist, ist es besser, die kranke Katze getrennt von den anderen zu halten, um zu vermeiden, dass sich die Infektion verbreitet. Achte besonders auf Handhygiene und lass die Katze erst wieder zu den anderen, wenn sie gesund ist.

Eine schwerwiegende Form von infektiösem Erbrechen und Durchfall wird von der Katzenpest ausgelöst, die oft lebensgefährlich für Katzen ist. Ein sehr wirksamer Schutz ist die Impfung gegen Katzenpest. Alle Katzen sollten nach der Geburt gegen Katzenpest geimpft werden. Die Impfung muss daraufhin regelmäßig ein ganzes Katzenleben lang wiederholt werden, um die Katze zu schützen. Wohnungskatzen müssen genauso regelmäßig geimpft werden wie Freigängerkatzen, da das Virus lange in der Umwelt überlebt und man es einfach bspw. mit den Schuhen nach Hause tragen kann.

Flüssigkeitsverlust bei älteren Katzen

Eine Katze, die heftig und wiederholt erbricht und kein Futter und / oder Wasser behalten kann, sollte unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden. In einer Klinik kann die Katze bei Bedarf für eine kürzere Zeit unter Aufsicht hungern gelassen werden, mit stetigem Flüssigkeitsersatz. Junge Kätzchen und ältere Katzen sind empfindlicher und leiden schneller unter Dehydration (Austrocknung) und müssen möglicherweise schneller tierärztlich versorgt werden, um eine Flüssigkeitstherapie zu erhalten.