Was ist ein Sarkoid beim Pferd?
Das Equine Sarkoid ist die häufigste Hauterkrankung beim Pferd. Es handelt sich um einen gutartigen Hauttumor von dem ungefähr 1-8 % der Pferde betroffen sind. Von Sarkoiden können alle Pferde und Pferdeartigen (Esel, Maultier und Zebras) jeden Alters betroffen sein. Eine genetische Prädisposition kann nicht ausgeschlossen werden und man hat beobachtet, dass Wallache, Jungpferde und einige Rassen wie Quater Horses, Appaloosas und Araber häufiger betroffen sind.
Sarkoid beim Pferd - Welche Probleme können auftreten?
Das Equine Sarkoide ist ein Bindegewebstumor. Es kommt am gesamten Körper des Pferdes vor, bevorzugt aber an Regionen an denen die Haut dünn, wenig behaart und feucht ist, wie an den Innenschenkeln, am Schlauch, Ellbogen und Augenlidern. Das Equine Sarkoid wird als semimaligne bezeichnet, weil es keine Metatasenbildung in innere Organe gibt, aber nach Operationen meist wieder kommt (rezidivierend). Form und Farbe des Sarkoid variieren stark, von blumenkohlartigen Geschwüren, bis zu flechtenartigen, trockenen Knoten in der Unterhaut. Sie wachsen lokal schnell und aggressiv – sind aber nicht lebensbedrohlich. Sie jucken nicht und sind nicht schmerzhaft, aber Berührungen sind sehr unangenehm für das Pferd.
6 Arten von Sarkoiden beim Pferd
Das Equine Sarkoid kann in sechs verschiedene Formen eingeteilt werden:
- Okkultes Sarkoid: liegt unter der Haut, oberflächlich ist nur eine runde haarlose Stelle erkennbar. Die Haut an der kahlen Stelle kann sich schuppig verändern, rau werden oder knubbelige Warzen bilden. Sie siedeln sich vermehrt am Auge, Maul, Hals und Brust an. Sie wachsen sehr langsam.
- Verruköses Sarkoid: sie können aus okkulten Sarkoiden enstehen und kommen häufig an Ohren, Ellbogen und im Leisten- und Scheidenbereich vor. Sie sehen aus wie knubbelige Warzen. Das Wachstum ist unregelmäßig und kann große Körperstellen befallen. Sie wachsen langsam, gehen aber bei einer Verletzung in den fibroplastischen Typ über.
- Noduläres Sarkoid: Sie sind knotige Geschwulste, die meist verkapselt und verschieblich unter der Haut sitzen. Sie sitzen im Bereich der Leiste, Scheide und Brust. Nimmt das Tumorwachstum zu, kann die Haut aufplatzen und sich daraus ein
- Fibroplastisches Sarkoid entwickeln. Fibroplastisches Sarkoid: Sie sind faserbildend, auffallend rot fleischig und geschwürartig. Sie bluten sehr stark bei Verletzungen und sitzen oft am Augenlid und in der Leistengegend.
- Malevolentes Sarkoid: Es kommt sehr selten vor, ist aber das aggressivste Sarkoid. Es siedelt sich vorrangig am Hals, Kopf, Ellbogen und am Oberschenkel an und infiltriert Lymphgefäße.
- Gemischte Form: oft treten mehrere Sarkoidformen gleichzeitig auf.
Ursachen von Sarkoid beim Pferd.
Die Ursache für das Equine Sarkoid ist eine Infektion mit dem Bovinen Papillomavirus (BPV) Typ 1 und 2. Sie gelangen über kleine Wunden in den Körper des Pferdes und verursachen Schleimhaut- und Hauttumore. Man geht davon aus, dass die Infektion von Pferd zu Pferd stattfindet. Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie ein geschwächtes Immunsystem, Futtermittelallergien, Darmprobleme (Kotwasser) und Stoffwechselstörungen können die Anfälligkeit für das Equine Sarkoid erhöhen.
Behandlung von Sarkoid beim Pferd
Das Equine Sarkoid ist ein Hauttumor mit der Tendenz zum Tumorwachstum. Jede Form der Biopsie stellt eine Verletzung dar und birgt die Gefahr eines Wachstumsschubs und der Verbreitung des Tumorgewebes. Deshalb wird mittlerweile zu nicht-operativen, chemotherapeutischen oder immunologischen Behandlungen geraten. Die Behandlung mit Bacillus-Calmette-Guerin-Injektion (BCG-Impfung) ist eine lokal ausgelöste Immunreaktion gegen die entarteten Zellen. Dadurch sterben die Tumorzellen ab und der Tumor bildet sich zurück. Für den Bandlungserfolg ist maßgeblich entscheidend, wie früh ein Sarkoid entdeckt wurde und in welchem Stadium behandelt wird. Ist dein Pferd an einem Equinen Sarkoid erkrankt, besprich am besten mit einem Tierarzt, welche Therapiemöglichkeit am besten ist.